Ich wünsche uns allen den Mut und die Kraft, mit an den nötigen Verbesserungen in unser Gemeinschaft zu arbeiten, keine Angst zu haben, Bestehendes auch mal in Frage zu stellen, neue Chancen die sich bieten, resolut aufzugreifen und so die Zukunft aktiv mit zu gestalten.
Die Rede des AAV-Präsidenten beim Jahresendempfang 2007 im Wortlaut:

Monsieur Michel,
au nom de la Chambre de Commerce et d'Industrie et de la Fédération des Employeurs Eupen-Malmedy-St. Vith ainsi qu'au nom des représentants du monde économique, politique et social ici présents, je voudrais vous remercier pour votre exposé remarquable au sujet de la situation et de l'avenir de notre Royaume soumis à de maintes défis aujourd’hui et dans les années à venir.
Merci beaucoup pour votre présence parmi nous ce soir !


Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Ich möchte zum Schluss nur kurz zwei Gedanken aufgreifen :
In der Tat wird die Weiterführung der Staatsreform dazu führen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft weitere Zuständigkeiten vom Föderalstaat oder von der Wallonischen Region erhalten wird.  Die Parteien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft haben ihren Forderungskatalog definiert.  Die Staatsreform könnte aber auch zur Folge haben, dass Zuständigkeiten an die Regionen und Gemeinschaften, also auch an die DG übertragen werden, die nicht gewünscht oder gefordert wurden.  Wie werden wir mit dieser möglichen Situation umgehen?

Im Rahmen der vor einigen Tagen stattgefundenen OST-kar-Verleihung formulierte einer der Gewinner das Ziel seines Unternehmens und ich zitiere “Wir wollen nicht unbedingt größer, aber besser werden”. Zitat Ende.  Könnte dieser Grundsatz nicht auch für die DG seine Gültigkeit haben? Mehr Zuständigkeiten für die DG führen zu verstärkter Autonomie und zu zusätzlichen Finanzmitteln.  Aber verfügen wir auch über die notwendigen Arbeitskräfte, um quantitativ und qualitativ die geforderten Dienstleistungen zu erbringen?

Ganz oben auf der Forderungsliste der ostbelgischen Parteien steht die Übertragung der Raumordnung.
Der Arbeitgeberverband hat sich vor einigen Wochen im Rahmen einer Arbeitsgruppe bestehend aus Unternehmern, Vertretern aus der zuständigen Verwaltung und Organisationen mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt.
Schlussfolgernd kann dabei festgehalten werden :
1. Bei der Raumordnung handelt sich um eine komplexe und facettenreiche Materie.  Neben den, durch die Betriebswelt bestimmten wirtschaftlichen Bedürfnissen sind andere Notwendigkeiten bei der Raumgestaltung zu berücksichtigen.
2. Wesentlicher Kritikpunkt der Firmenvertreter sind die langwierigen Fristen, die zu einem schleppenden Fortgang der Aktenbearbeitung und der Genehmigungserteilung führen.  In anderen Ländern wie Luxemburg oder innerbelgischen Regionen wie Flandern sind die Bearbeitungsfristen wesentlich kürzer und führen zu einer schnelleren Investitionstätigkeit der Unternehmen.  Die bestehenden Fristen wirken sich folglich hemmend auf die Wirtschaftsexpansion in der Wallonischen Region aus. 
3. Wegen der Kleinheit des Gebietes der DG ist es aus unserer Sicht absolut notwendig, dass  die Raumordnung auf Ebene der DG zentral zu belassen ist um einen Wettbewerb zwischen den Gemeinden zu vermeiden.  Es müsste ein klares und einfaches Regelwerk geschaffen werden, um Subjektivität, personenbezogene Interpretation und politische Einflussnahme bei der Aktenbearbeitung zu minimieren bzw. zu vermeiden.  Des weiteren ist eine unabhängige und schnelle Rekursprozedur vorzusehen, um Einsprüche gegen getroffene Verwaltungsentscheidungen sachlich und zügig bearbeiten zu können.

Meine Damen und Herren,
In seiner Erklärung zur Lage der Gemeinschaft nannte Herr Ministerpräsident Lambertz vier Themenbereiche als strategische Herausforderung.  Einer der vier Bereiche betrifft uns als Unternehmer besonders : den Standort Ostbelgien festigen.  Als eine von mehreren Herausforderungen wurde genannt : Die Wirtschaft stärken.
Und ich zitiere: “Dieses Ziel kann nur durch ein Zusammenwirken aller Partner erreicht werden. Gemeinsam müssen wir unsere Partner in der Grenzregion, aber auch und vor allem in der Wallonischen Region zur Zusammenarbeit bewegen”. Zitat Ende.

Neben möglichen Kompetenzübertragungen dürfen wir es auch in Zukunft nicht versäumen, für den Standort Ostbelgien gerade innerhalb der Wallonischen Region alles in Bewegung zu setzen was unsere Ausgangsbedingungen verbessert.
Unsere Verbände IHK und AAV und sicherlich auch die über 400 Mitgliedsfirmen stehen gerne bereit, sich an der Weiterentwicklung des ostbelgischen Standortes zu beteiligen, da wo wir unsere Fachkenntnis und unser Netzwerk mit einbringen können. 


Meine sehr geehrten Damen und Herren,
mit diesen Worten schließe ich, auch im Namen von Herrn Mockel, den offiziellen Teil des diesjährigen Empfangs zum Jahresende 2007.  Wir danken Ihnen insbesondere für die Aufmerksamkeit, die Sie unserem Gastreferenten entgegengebracht haben. Wir möchten aber auch diese Gelegenheit nutzen, dem Personal unseres Gemeinschaftssekretariates von IHK, AAV und Familienzulagenkasse für ihre vielschichtige und umfangreiche Arbeit zu danken.  


Werte Gäste,
danken möchten wir allen Mitgliedern und Freunden der Kammer und des Arbeitgeberverbandes für die gute Mitarbeit und ihre aktive Teilnahme im abgelaufenen Jahr 2007. 
Wir sind sicher, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit auch das kommende Jahr auszeichnen wird.  In diesem Sinne wünschen wir bereits jetzt allen Anwesenden ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gutes und erfolgreiches Jahr 2008. 

Ich wünsche uns allen den Mut und die Kraft, mit an den nötigen Verbesserungen in unser Gemeinschaft zu arbeiten, keine Angst zu haben, Bestehendes auch mal in Frage zu stellen, neue Chancen die sich bieten, resolut aufzugreifen und so die Zukunft aktiv mit zu gestalten.

Mit diesem Schlussgedanken, meine sehr geehrten Damen und Herren, laden wir Sie nunmehr zum Empfang unserer Verbände ein.

(Foto: Grenz-Echo)

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